SCHWEIZER TROTZEN DEM PROTEST GEGEN DEN MASSENTOURISMUS

Einheimische beliebter Destinationen lehnen sich gegen den Massentourismus auf. Ihre Ferienpläne ändern Herr und Frau Schweizer deshalb aber nicht.

Der Tourismus gilt generell als Segen für eine Nation, schliesslich trägt er einen wesentlichen Beitrag zu deren Wertschöpfung bei. In einigen touristischen Destinationen nehmen die Besuchermassen inzwischen aber solch immense Dimensionen an, dass sich immer öfter ein Konflikt zwischen Gästen und Einheimischen entfaltet.

Erst dieses Wochenende haben Zehntausende Menschen unter dem Motto «Die Kanaren haben eine Grenze» gegen den Massentourismus demonstriert. Gemeinsam forderten sie eine Obergrenze für die Zahl der Touristen und einen bezahlbaren Wohnraum für Einheimische. Andere Destinationen wie Italien, Kroatien oder etwa Bali haben sogar schon Massnahmen eingeführt.

Reisebüros sind wegen Protesten alarmiert

Beeindruckt zeigen sich Herr und Frau Schweizer davon allerdings nicht. Wie eine Umfrage bei den hiesigen Reisebüros nämlich zeigt, haben die Massnahmen und Proteste in vielen Touristendestinationen keinen Einfluss auf das Buchungsverhalten.

«Wir beobachten die Situationen in den touristischen Destinationen laufend und informieren unsere Kundschaft – falls notwendig – über Anpassungen, welche von den Behörden gemacht wurden», sagt Bianca Gähweiler, Mediensprecherin der Hotelplan Group. Stand heute «haben die Proteste auf den kanarischen Inseln aber keinen Einfluss auf die Buchungseingänge». Das gelte auch für andere Destinationen wie Bali, Venedig oder Japan.

Auch bei Tui Suisse ist das Buchungsverhalten für die Kanaren «normal». Andere betroffene Touristenhochburgen würden aber nicht zu den «Fokus-Destinationen» zählen, weshalb die «Buchungsvolumina grundsätzlich überschaubar» seien und sich das «Buchungsverhalten auch nicht verändert» habe.

Verteilung der Gäste soll Abhilfe leisten

Wie Mediensprecherin Sonja Ptassek aber weiter ausführt, arbeite man aber «eng mit den Destinationen und Partnern zusammen, um eine nachhaltige Zukunft des Tourismus vor Ort aktiv zu gestalten - so auch auf den Kanarischen Inseln.»

Bei Kuoni und ihrer Schwestermarke wiederum versucht man mit der «Verteilung von Gästeströmungen» dem Massentourismus entgegenzuwirken.

Entsprechende Massnahmen wie verpflichtende Vorab-Reservationen, die Begrenzung von Kapazitäten oder die Berechnung von Touristentaxen auch für Tagesgäste und in Airbnb würden von Kundinnen und Kunden «breit akzeptiert», sagt Mediensprecher Markus Flick. Genaue Angaben zum Buchungsverhalten gibt allerdings keine.

2024-04-23T19:53:20Z dg43tfdfdgfd