MIT EURO UND DOLLAR MACHT DIE SNB PLöTZLICH 59 MILLIARDEN GEWINN

Anfang Jahr verkündete die SNB einen Milliardenverlust, jetzt erzielt sie einen Rekordgewinn. Wie ist das möglich?

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat letztes Jahr einen Verlust von 3,2 Milliarden Franken ausgewiesen. Im Schlussquartal betrug das Minus 4,9 Milliarden. Nun die Kehrtwende: In den ersten drei Monaten dieses Jahres gabs ein Plus von 58,8 Milliarden Franken und damit einen Rekordgewinn.

Wie ist das möglich? Ein Blick auf ausgewählte SNB-Zahlen (siehe Grafik) zeigt, dass diese schon immer stark schwankten – das sind die Gründe.

Die Entwicklung der Finanzmärkte ist entscheidend

Die SNB betont, dass ihre Zahlen von der Entwicklung der Finanzmärkte abhängig sind, die enorm schwanken können. Schlagen die Gold-, Devisen- und Kapitalmärkte also nach unten oder oben aus, spürt die Bank das stark, da sie riesige Mengen der Vermögenswerte hält. So erzielte sie mit ihren Fremdwährungspositionen im ersten Quartal 2023 ein Plus von 24 Milliarden Franken, im dritten Quartal gabs ein Minus von neun Milliarden.

SNB macht massiv Gewinn mit Fremdwährungen

Doch wie kam der Rekordgewinn zustande? Der Hauptgrund ist laut SNB die Kursentwicklung der Währungen, die die Bank hält. Kostete ein Euro zum Jahresende noch 92 Rappen, waren es Ende März schon 97 Rappen. Diese Frankenschwäche sorgte zwar für einen Verlust der Frankenposition in der Höhe von rund 2,4 Milliarden Franken, mit ihren Fremdwährungen erzielte die SNB aber einen Gewinn von 52,4 Milliarden Franken.

Zum Jahresende war der Anteil Euro und Dollar jeweils mehr als ein Drittel aller Fremdwährungen der Notenbank.

Das Gold der SNB ist nun viel mehr wert

Die SNB profitiert zudem von der positiven Entwicklung des Goldpreises. Die Anlegerinnen und Anleger flüchteten im vergangenen Quartal in das Edelmetall, das bei Krisen als sicherer Hafen gilt. Auch die chinesische Notenbank und weitere Staaten investieren stark in Gold, wie Matthias Geissbühler, Anlagechef von Raiffeisen Schweiz, sagt. Der SNB spülte das neue Gold-Allzeithoch ein Plus von 8,9 Milliarden Franken in die Kasse – obwohl sie ihren Goldbestand im ersten Quartal 2024 nicht erhöht hat.

Geht es nun so weiter?

«Starke Schwankungen sind die Regel und Rückschlüsse auf das Jahresergebnis nur bedingt möglich», betont die SNB. Ihr Finanzergebnis werde auch künftig überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen- und Kapitalmärkte abhängen. Die Bank kann zwar in die Märkte eingreifen, wie sie das mit der Leitzinssenkung im März gemacht hat – aber wie sich die Märkte entwickeln, kann auch die SNB nicht voraussagen.

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