Sie sind der Nachwuchs für unsere goldene Liste: Bilanz präsentiert 100 (erfolg)reiche Menschen unter 40, die noch Grosses vorhaben.
Der FC Basel hat den Nachwuchs-Campus. Swiss Ski das Jugendskilager. Das Opernhaus Zürich das Junior Ballett. Und BILANZ die 100 unter 40: ein Tummelplatz von hoffnungsvollen Schweizern oder in der Schweiz lebenden jungen Menschen, von denen man noch hören wird. Bereits jetzt sind sie erfolgreich und wohlhabend. Eines Tages erreichen sie vielleicht die höchsten Weihen, in diesem Fall die goldene Liste der 300 Reichsten der Schweiz.
Drei Kategorien haben wir auch dieses Jahr (es ist die neunte Ausgabe): die Unternehmer, vor allem Start-up-Gründer. Dann die Erben, wobei wir auch von ihnen eine sinnvolle Tätigkeit erwarten, damit sie in die Liste aufgenommen werden – dividendenverprassende Müssiggänger erfüllen unsere Anforderungen nicht. Und schliesslich die Stars: Sportler, Künstler oder Schriftsteller. Allen Kategorien gemeinsam ist: Zwei Millionen Vermögen mindestens muss man aufweisen, um als reich zu gelten.
Wobei dieses Vermögen wie immer schwer zu schätzen ist, weshalb wir auch pro Person jeweils nur eine bewusst gross gehaltene Spanne angeben, keinen präzisen Wert. Aber selbst diese Angaben sind cum grano salis zu nehmen. Am einfachsten ist es noch bei den Sportlern: Die Preisgelder sind in vielen Sportarten transparent, die Dotierung von Profiverträgen spricht sich – auch dank der gut informierten Sportpresse – zumindest in ihrer Grössenordnung herum, bei Sponsoring- und Werbeverträgen gibt es wenigstens grobe Schätzungen.
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Neben den üblichen Fussballern, Rennfahrern, Eishockey- und Tennisspielern hat es heuer übrigens erstmals ein Skifahrer in unsere Liste geschafft: Marco Odermatt war letzte Saison so erfolgreich, dass er die Vermögensschwelle von zwei Millionen geknackt haben dürfte.
Bei den Erben führt die Berechnung des Reichtums über das Vermögen der Eltern, die häufig in unserer Liste der 300 Reichsten der Schweiz auftauchen. Eingesetzt wird dann der zu erwartende Erbanteil und im Zweifelsfall konservativ: also mindestens der Pflichtteil dividiert durch die Anzahl der Geschwister.
Am schwierigsten ist die Bewertung der Jungunternehmer. Denn wenn eine Firma nicht börsenkotiert ist (und das sind die allermeisten der hier aufgeführten), kennen den wahren Wert nur der Buchhalter und der Steuerberater. Wir müssen ihn schätzen. Was gerade bei Start-ups schwierig ist, wenn keine belastbaren Umsatz- oder Gewinnzahlen vorliegen und ein guter Teil des Wertes immateriell ist – Geschäftsidee, Teamqualität oder Marktpotenzial.
Zweite Herausforderung: Wie viel Prozent der Anteile ein Gründer noch hält, wie viel seine Co-Gründer und wie viel Investoren, bleibt häufig im Dunkeln. Auch hier bewerten wir im Zweifelsfall deshalb so, wie sich Igel lieben: vorsichtig, sehr vorsichtig.
Was übrigens auffällt: Trotz Börsenbaisse, Ukraine-Krieg und Inflation halten sich unsere 100 Nachwuchsreichen wacker. Bei 15 Namen konnten wir das Vermögen gegenüber dem Vorjahr nach oben korrigieren, nur bei 4 Personen mussten wir die Schätzung reduzieren.
Es tut immer auch ein bisschen weh, illustre Namen aus der Liste verschwinden zu sehen. Die wenigsten freilich müssen grössere Vermögensrückschläge hinnehmen, wie Vitaly Ponomarev, dessen Firma WayRay in Nachlassstundung ging. Bei den meisten liegt es schlicht daran, dass sie die Altersgrenze von 40 knacken, wie heuer etwa Climeworks-Mitgründer Christoph Gebald, und damit die Grundbedingung für eine Qualifikation nicht mehr erfüllen.
Andere, die keinen Schweizer Pass besitzen, zügeln vielleicht zurück ins Ausland, wie LVMH-Erbe Frédéric Arnault, letztes Jahr mit 28 bis 29 Milliarden der Wohlhabendste unter 40 in unserer Liste: Er leitet die Uhrensparte des Luxuskonzerns mit Brands wie Hublot, Zenith und TAG Heuer nun von Paris aus. Und dann gibt es solche, bei denen einfach nicht mehr viel passiert, wie bei Anthony Aho und seiner Bioengineering-Firma PB&B.
Solche nehmen wir mit Freude aus der Liste, um Ihnen neue, spannende Namen zu präsentieren. Dieses Jahr sind es gleich 19 Newcomer, also fast jeder fünfte – darunter mit Richard Schäli erstmals ein erst 16-Jähriger. Und mit Seriengründer Dario Fazlic, der auch hinter dem Unicorn Wefox steht, ein richtig dicker Fisch. Wir hätten auch durchaus mehr Neuzugänge zeigen können. Denn die Jungerfolgreichen, und das ist die gute Nachricht, gehen der Schweiz nicht aus.