BLICK ANALYSIERT DAS SALäR DES UBS-CHEFS: ERMOTTI VERDIENT AM TAG SO VIEL, WIE DIE HäLFTE DER SCHWEIZER IM JAHR

Der UBS-Chef verdient jeden Tag mehr als 50 Prozent der hiesigen Bevölkerung. Mehr oder weniger ernst gemeinte Gedankenspiele zu Sergio Ermottis Megasalär.

Sergio Ermottis (63) Lohn fürs letzte Jahr bewegt die Schweiz: Der UBS-Chef streicht für seine 9 Monate an der Spitze der hiesigen Grossbank stolze 14,4 Millionen Franken ein. Zu seinem Fixgehalt von 2,1 Millionen kommen Boni von total 12,3 Millionen.

In welchem Verhältnis stehen Ermottis 14,4 Millionen Franken zu den Löhnen der normalen Bevölkerung? Und wie viel nimmt der UBS-Chef in der Kafi-Pause quasi nebenbei mit? Blick liefert dir interessante Fakten zum Mega-Lohn.

Ermotti verdient den Median-Jahreslohn – jeden Tag

Für seinen Lohn musste Ermotti im vergangenen Jahr während rund 180 Arbeitstagen anpacken – ohne Ferientage, dafür am Wochenende frei. Heruntergebrochen verdiente der UBS-Chef also circa 80'000 Franken für einen Tag im Büro (oder im Homeoffice). Das entspricht ziemlich genau dem Schweizer Medianlohn, den das Bundesamt für Statistik für 2022 mit 81'456 Franken ausweist. Sprich: Der UBS-Chef verdient jeden Tag mehr als 50 Prozent der hiesigen Bevölkerung im Jahr.

 Fürs GA braucht er bloss drei Pendlerfahrten

Ermottis Arbeitstage sind sicher lang. Er wird im Schnitt wohl rund zwölf Stunden für seine UBS «büglen». Das ergibt einen Stundenlohn von fast 6700 Franken – was zufälligerweise wiederum ziemlich genau dem monatlichen Medianlohn in der Schweiz von 6788 Franken entspricht. Ausgehend von dieser Annahme, kommt dieses Gedankenspiel zustande: Pendelt er von seinem Wohnort Zug mit dem Interregio nach Zürich und klappt dabei seinen Arbeitslaptop auf, streicht er für die 21 Minuten Zugfahrt bereits gut 2300 Franken ein. Mit dreimal Arbeiten auf dem Weg an den Paradeplatz in Zürich hat er sich das Jahres-GA schon verdient – natürlich 1. Klasse.

Doch Zugfahren ist für Proletarier. Mit dem Lohn von 1,5 Arbeitswochen kann sich Ermotti für 620’000 Franken mit dem SF90 Stradale ein regelrechtes Monster aus dem Hause Ferrari in die Garage stellen. Falls er sich für den Ferrari F8 Tributo entscheidet, liegen pro Woche sogar fast zwei italienische PS-Boliden drin. Und wenn dieser Luxus noch nicht genügt: Mit nur einem zusätzlichen Arbeitstag kann Ermotti einen Privatchauffeur für das ganze Jahr einstellen.

Zwei Kaffeepausen à je fünf Minuten müssen auch als CEO der grössten Schweizer Bank täglich drin liegen. Diese zehn Minuten schenken mit gut 1100 Franken auf das Konto des UBS-CEO ein – ergibt 550 Franken pro Kaffeepause. Dafür kann sich Ermotti immerhin eine Nacht im 5-Sterne-Tempel The Chedi Andermatt im Kanton Uri gönnen.

Zug kann sich auf Steuern in Millionenhöhe freuen

Im Steuerparadies Zug freut man sich wohl über Ermottis Mega-Lohn, spült dieser doch eine erhebliche Summe in die Staatskasse. Abzüglich der 300'000 Franken für seinen Pensionsplan kommt er auf ein Salär von 14,1 Millionen Franken. Gemäss Steuerrechner der Eidgenössischen Steuerverwaltung fallen in der Gemeinde gut 500'000 Franken an Einkommenssteuer an. Der Kanton Zug sackt zusätzliche 800'000 Franken ein. Der Bund kassiert knapp 1,5 Millionen Franken an Steuern.

Würde Ermotti noch in seinem Geburtsort Lugano wohnen, käme eine happigere Steuerrechnung auf ihn zu. Stadt und Kanton würden zusammen fast 3,4 Millionen Franken einfordern.

Darf es eine neue Bleibe sein?

Immobilien sind immer eine sichere Wertanlage. Für eine exklusive neue Bleibe am Zugerberg mit Seesicht und fast 200 Quadratmeter Wohnfläche müsste Ermotti zwei Monate sparen. Und vielleicht soll es noch ein Ferienquartier in den Bergen sein? Gut sechs Wochen müsste er den Gürtel enger schnallen, damit er sich in St. Moritz GR für 2,5 Millionen eine bescheidene Luxuswohnung mit Designermöbeln und knapp 100 Quadratmetern kaufen könnte. Mit 14,4 Millionen Franken hat es der UBS-Chef auch nicht nötig, intern noch wegen einer Hypothek anzufragen.

Der Lohn für 2023 reicht fürstlich für den Lebensabend

Am 11. Mai wird Ermotti 64 Jahre alt. Bis zum gesetzlichen Pensionsalter müsste er also noch gut ein Jahr arbeiten. Der UBS-Chef hat aber schon angekündigt, dass er wohl mindestens bis 2026 an der Spitze der grössten Schweizer Bank bleiben möchte. Damit wird Ermotti also auch in den nächsten Jahren noch gut entlöhnt – dabei wäre das eigentlich gar nicht mehr nötig. Erreicht Ermotti das durchschnittliche Lebensalter der Schweizer Bevölkerung von 81,6 Jahren, kann er ab jetzt jeden Tag gut 2200 Franken ausgeben. Wird er 90 Jahre alt, sind es immer noch über 1500 Franken täglich.

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