SCHMALERE SITZE FüR HöHERE EINNAHMEN: IM FLUGZEUG WIRD ES ENGER

Flugzeug-Hersteller und Airlines quetschen immer mehr Sitze in Flugzeuge rein. Reisende haben so weniger Platz.

Boeing hat seinen «Commercial Market Outlook» publiziert, das Magazin «Aerotelegraph» hat ihn analysiert und folgendes Fazit gezogen: In Flugzeugen wird es immer enger, weil die Hersteller auf immer dünnere Sitze setzen – es gebe nun zwar mehr Sitze, aber weniger Platz pro Person.

Mehr Sitze, weniger Platz für Reisende

Der Ausblick von Boeing zeigt, wo in den nächsten 20 Jahren welche Flugzeuge zum Einsatz kommen. Die durchschnittliche Sitzanzahl von kommerziellen Passagierjets mit 30 oder mehr Sitzen steigt: Im Jahr 2000 gab es durchschnittlich 138 Sitze pro Flugzeug, im Jahr 2023 waren es dann bereits 169, für 2043 prognostiziert Boeing sogar 190, wie «Aerotelegraph» schreibt.

«Wir haben uns das historisch angeschaut und dabei verteilte sich der Anstieg der Sitzanzahl gleichmässig auf den Umstieg auf grössere Schmalrumpf-Modelle und auf Verdichtung, indem man mehr Sitze ins Flugzeug baute», sagt der Boeing-Manager. «Und wir glauben, dass genau das erst mal weiterhin passieren wird.»

Je mehr Sitze, desto mehr Einnahmen

Den Umstieg auf grössere Schmalrumpf-Modelle sehe man etwa bei der A320-Neo-Familie von Airbus, wo sich der grössere A321 Neo besser verkaufe als der kleinere A320 Neo. Trotzdem wird es enger: Die Hersteller verbauen dünnere Sitze und modifizierten die WCs und Bordküchen.

Einen Tag nach Boeings Ausblick habe Embraer eine Kabinenoptimierung der E195-E2 verkündet: In den meisten Konfigurationen gebe es nun eine zusätzliche Reihe mit vier Sitzen. «Weitere Sitze, um die Einnahmen zu steigern», heisst es in einer Präsentation der brasilianischen Fluggesellschaft.

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