MARC BüRKI WILL SWISSQUOTE ZUR UNIVERSALBANK ERWEITERN

Der CEO und Gründer der Onlinebank mischt seit fast 30 Jahren die Branche auf. Nun hat er neue Pläne – und die etablierten Player müssen sich warm anziehen.

An einen Businesstermin nach Zypern – die Mittelmeerinsel, wo Swissquote eine Dependance hat, ist eine der Drehscheiben des internationalen Devisenhandels – fliegt er schon mal mit dem eigenen Flugzeug. Der Hobbypilot ist Besitzer einer Pilatus PC-12, sie ist in Lausanne stationiert, nur wenige Kilometer von Gland am Genfersee entfernt, wo sein Unternehmen den Hauptsitz hat.

Als Kind wollte er Pilot werden, meldete sich sogar bei der Pilotenschule der Swissair an. Es kam anders: Er wurde Banker. Und erst noch einer der unkonventionellsten und erfolgreichsten der Schweiz.

Marc Bürki (62) wirkt nicht wie ein typischer Branchenvertreter. Er ist ein Mann ohne Allüren, nahbar, offen, unprätentiös. Er empfängt im schlichten Anzug, weisses Hemd, ohne Krawatte; seine Gäste holt er persönlich in der Lobby ab. Das Swissquote-Gebäude sieht man schon vom Zug aus, es liegt nur wenige hundert Meter vom Bahnhof entfernt und ist mit seinem riesigen Display, auf dem die Börsenkurse der Schweizer Grossunternehmen vorbeiziehen, auch sonst nicht zu übersehen.

Rund 1200 Mitarbeiter beschäftigt Swissquote inzwischen weltweit, rund 800 sind es allein in Gland. Der Firmensitz platzt aus allen Nähten, schon seit Jahren ist ein Neubau geplant, doch in der Gemeinde gab es Widerstand gegen das Gebäude. Denn Swissquote rührt mit der grossen Kelle an: Geplant ist ein eigentlicher Campus inklusive eines 16  Stockwerke hohen Towers, Sinnbild wohl auch für das Selbstverständnis der Firma – «the sky ist the limit», scheint der Bau zu signalisieren.

Rekordgewinn

In der Tat geht der nun schon viele Jahre dauernde Höhenflug des Unternehmens munter weiter. Anlässlich der Jahresberichterstattung vom 14. März konnte das Unternehmen beim Umsatz, beim Gewinn und bei den Kundenvermögen neue Rekordwerte verkünden. 255 Millionen Franken Vorsteuergewinn und Kundenvermögen in Höhe von 58 Milliarden Franken zeigen eine Firma, die vor Kraft strotzt. Mit einem Plus von fast 20 Prozent seit Jahresbeginn gehört die Swissquote-Aktie zu den grössten Gewinnern an der Schweizer Börse (Stand 22. April). Rund 3,8 Milliarden ist das Unternehmen inzwischen wert, Gründer Bürki, der heute noch elf Prozent hält, ist damit über 400 Millionen Franken schwer.

Er blicke weiter optimistisch in die Zukunft, sagt Bürki. Für das laufende Jahr erwartet er einen weiter steigenden Vorsteuergewinn von 300 Millionen, auch das schon vor Längerem formulierte Gewinnziel von 350 Millionen fürs Jahr 2025 bestätigt er: «Ich glaube, es sieht ganz gut aus.»

Begonnen hat alles im Farblager eines Handwerksbetriebs hier in Gland, wo Bürki und Paolo Buzzi, Freunde aus Studienzeiten an der EPFL in Lausanne, ihre erste Firma unterbrachten. Hauptgrund für die Wahl des Raums sei die tiefe Miete gewesen, erzählt Bürki: 1000 Franken im Monat.

Einen Banking-Hintergrund hatten die beiden nicht, beide absolvierten ein technisches Studium, Bürki ist Elektroingenieur, Buzzi Mikrotechniker.

Ihre erste Firma, genannt Marvel, 1990 gegründet, war eine Software-Bude, die auf Anwendungen für die Finanzindustrie und für ein damals noch kaum bekanntes Medium namens Internet spezialisiert war. Das Angebotsspektrum war sehr breit, «wir haben in jener Zeit fast alles gemacht», so Bürki. In jenen frühen Jahren noch dabei war ein dritter Mitgründer, Iller Rizzo, ebenfalls ein Studienkollege aus Lausanne, der aber nach wenigen Jahren wieder ausstieg.

Durch ihre Tätigkeit kamen die jungen Gründer in Kontakt mit vielen Banken. Thema im Austausch mit den Finanzinstituten waren auch die Börsendaten und Schlusskurse, die damals noch nicht in Echtzeit beim Endkunden landeten. Börsenkurse konnte ein Anleger in jenen Jahren meist erst am nächsten Tag in der gedruckten Zeitung nachlesen. Eine Transaktion bestand in der Regel darin, dass der Kunde bei der Bank anrief und den Auftrag gab, diese oder jene Aktien zu kaufen, meist mit dem wenig aussagekräftigen Nachsatz «bitte zum Bestpreis», und dann später zu sehen, wie die Sache gelaufen ist.

Was aber wäre, wenn man die Kurse in Echtzeit jedem Privatanleger zugänglich machen könnte, breit übers Internet?, fragten sich Bürki und Buzzi – die Grundidee ihrer späteren Onlinebank war geboren.

Ihr Glück war, dass die Zeit technisch reif war für Veränderungen. Mitte der neunziger Jahre kam es zum Big Bang: Aus dem Zusammenschluss mehrerer regionaler Börsen entstand die SWX Swiss Exchange, die Schweizer Börse wurde elektronisch, im Sommer 1996 wurde letztmals an den bis dahin üblichen Börsenringen gehandelt. Durch ihre Tätigkeit als IT-Unternehmer waren Bürki und Buzzi auch mit der Schweizer Börse in Kontakt, und so «wurden wir eine der ersten Firmen, die mit der elektronischen Börse einen Vertrag unterschrieben, um Daten zu übernehmen und weiterzuverbreiten.» Dreh- und Angelpunkt für Börsendaten war lange die Firma Telekurs, die aber gewisse Dienstleistungen einstellte und so den Platz für neue Player freimachte. «Uns war nach und nach klar geworden: Wir stehen auf der falschen Seite der Dienstleistung», so Bürki. Man wollte nicht beratend den Datenanbietern zur Seite stehen – man wollte die Daten selber zu den Endkunden bringen.

Schwung der neunziger jahre

1996 gingen sie mit ihrer Finanzplattform Swissquote an den Start. Als erste Finanzsite bot Swissquote einer breiten Masse von Leuten die Kurse aller an der Schweizer Börsen gehandelten Wertpapiere an. 1999 dann der nächste logische Schritt: die Lancierung der Handelsplattform, über welche die Wertpapiere gehandelt werden konnten. Damals, in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre, entstand um das neue Medium Internet eine grosse Euphorie, weltweit schossen Internetfirmen aus dem Boden. Diesen Schwung nahmen Bürki und Buzzi mit und befeuerten Änderungen in der verkrusteten Schweizer Finanzindustrie. Trading übers Netz, wie es heute weitverbreitet ist, war neu, aber schon damals mit einem wichtigen Vorteil verbunden: Es war deutlich billiger als die bisherigen Trading-Dienstleistungen der etablierten Banken. Noch am gleichen Tag konnte Swissquote zudem die Börsenabrechnungen per E-Mail verschicken – damals eine Weltneuheit. Aus kleinen Anfängen entstand Grosses: Heute verzeichnet swissquote.ch jeden Monat zwei Millionen Besucher und ist immer noch das grösste Finanzportal der Schweiz.

Der Unternehmerspirit von Bürki ist teilweise wohl auch mit seinem Werdegang zu erklären. Bürki wurde 1961 in Tunesien geboren, wo seine Eltern seit 1957 lebten. Es waren unruhige Zeiten, und im Rahmen des Unabhängigkeitskrieges wurden viele Franzosen nach Hause geschickt. Nicht aber der Vater von Bürki, ein Deutschschweizer, der in der Ernährungswirtschaft arbeitete. Der junge Präsident Tunesiens sei auf seinen Vater zugegangen und habe ihn gebeten, Tunesien beim Aufbau einer eigenen Milchwirtschaft zu helfen. So blieb die Familie weitere zehn Jahre im Land. Als Bürki zehn Jahre alt war, ging es kurzzeitig zurück in die Schweiz, aber die Familie wurde hier irgendwie nicht wieder richtig heimisch und zog nach drei Jahren in Bern wieder nach Nordafrika, diesmal nach Marokko. Auch die Zeit in Casablanca, wo er seine Teenager-Jahre verbrachte, schildert er als glückliche Zeit. Er ging an die französische Schule, machte dort die Matura.

Doch nicht Pilot

Als die Zeit kam, sich die Frage zu stellen, welchen Beruf er ergreifen wolle, habe auf der einen Seite die Idee gestanden, Pilot zu werden. Doch dann habe er, der Technikbegeisterte, ein Hochschulstudium doch interessanter gefunden. 1982 schrieb er sich an der EPFL in Lausanne ein, 1987 machte er seinen Abschluss in Electrical Engineering.

Sein Mitgründer Paolo Buzzi studierte ebenfalls dort, allerdings einen Jahrgang unter ihm. Bürki lernte ihn durch Zufall kennen. Der «Schweizer Illustrierten» erzählte er die Episode so: Er habe mit seiner damaligen Freundin auf dem Campus der EPFL abgemacht, und als er angekommen sei, «stand da ein mir unbekannter Student, der heftig mit ihr am Flirten war». Bei der jungen Frau kam Buzzi nicht zum Zug, aber die beiden Männer seien sich trotz der Umstände von Anfang an sympathisch gewesen, und es entwickelte sich eine enge Freundschaft, die auch das Fundament für die berufliche Zukunft der beiden legte.

Privat lebt Bürki heute mit seiner jetzigen Partnerin Brigitta Cooper, einer Österreicherin, in Mont-sur-Rolle VD in einer luxuriös umgebauten Scheune. Er fährt gerne Ski, hat auch ein Chalet in Zermatt. Er war zwei Mal verheiratet, aus seiner zweiten Ehe stammt sein Sohn Elliot (22), seine zweite Frau hat selber eine Tochter – eine richtige Patchworkfamilie. Partnerin Brigitta arbeitet auch für Swissquote: Sie verantwortet das Firmenmagazin. Sie hat ebenfalls einen 22-jährigen Sohn, auch er arbeitet für Swissquote, in der Niederlassung in Dubai. Die wichtigste Nebenbeschäftigung von Marc Bürki ist seit 2016 seine Tätigkeit im ETH-Rat, für die er viel Zeit aufwendet.

Swissquote hat heute mehrere Dependancen im Ausland, nebst Dubai unter anderem auch in London, Luxemburg, Singapur oder Hongkong, insgesamt rund 150 Leute beschäftigt das Unternehmen in diesen Büros. Wichtigste Niederlassung ist aber jene in Zürich, wo rund 200 Personen arbeiten. International ausgerichtet war er schon immer. Die Zeit in Nordafrika, in einem turbulenten Umfeld, wo alles im Fluss war, habe ihm auch die Erkenntnis vermittelt, dass «es nichts gibt, was nicht machbar ist, wenn man mit Mut und Zuversicht an die Sachen herangeht».

Diese Erfahrung sollte er in seinem beruflichen Werdegang gut brauchen können, denn die Geschichte von Swissquote ist – gerade in den Anfangsjahren – auch von einem heftigen Auf und Ab gekennzeichnet.

Immer wieder habe es Krisen gegeben, die man habe überwinden müssen. Schon in den Anfängen als IT-Firma habe man sich immer wieder neu erfinden müssen. Etwa als sie eine sehr erfolgreiche Software für Banken entwickelten, 10'000 Franken teuer, und diese an rund 300 Banken verkaufen konnten. Da war einerseits die Freude, dass mit dem Umsatz von drei Millionen endlich einmal richtig Geld in die Kasse gekommen war, andererseits aber auch die harte Erkenntnis, dass damit wohl auch schon das Maximum herausgeholt worden war – praktisch alle möglichen Kunden hatten angebissen, viel mehr als 300 Banken gab es gar nicht als potenzielle Abnehmer der Software. Neue Anwendungen mussten her, neue Ideen.

Das Gute an der Idee des Tradings übers Netz war, dass es solch enge Obergrenzen nicht gab. Und das schnell wachsende Kundeninteresse war vielversprechend. So machte man sich mit viel Power an den Aufbau von Swissquote. Ein Problem als Trading-Anbieter war aber, dass man für die Abfertigung der Deals auf einen Bankpartner angewiesen war. So machte zunächst die Zürcher Privatbank Rüd, Blass & Cie die mit den Transaktionen verbundene Buchführung, «doch wir merkten bald: Wir müssen selbst Bank werden, um das zu machen, was wir machen.»

Sie seien an die Eidgenössische Bankenkommission (EBK) mit dem Anliegen herangetreten, auch eine Bank zu werden. «Die sagten: Ihr braucht zehn Millionen – dann dürft ihr eine Banklizenz beantragen», erinnert sich Bürki. 2001 war es so weit: Die Swissquote Bank erhielt ihre Lizenz.

Die Gründer hatten beschlossen, das Kapital durch einen Börsengang ihrer Finanzplattform zu beschaffen. Im Hype der späten neunziger Jahre wohl keine schlechte Idee, denn die Börse lechzte nach allem, was mit dem Internet zu tun hatte. Zudem sollte mit dem Geld aus dem Börsengang der weiter aggressive Wachstumskurs finanziert werden.

  • 58 Milliarden Franken

erreichen die Kundenvermögen mittlerweile – neuer Rekordwert.

  • 255 Millionen Franken 

betrug der Vorsteuergewinn für 2023 – ein Plus von 37 Prozent.

  • 1200 Mitarbeiter

beschäftigt Swissquote an ihren beiden Schweizer Standorten und in acht Auslandbüros.

Am 29. Mai 2000 war der erste Handelstag der neuen Swissquote-Aktie. Der Börsengang wurde ein voller Erfolg: Das Unternehmen wurde auf rund 350 Millionen Franken bewertet. Dem Nachrichtenmagazin «Facts» erzählte Bürki, dass er fast erschrocken sei, als er seinen Kontoauszug erhielt: ein Plus von 60 Millionen Franken. Damit war aus dem damals 39-jährigen Jungunternehmer mit einem Schlag ein Multimillionär geworden.

Wie gewonnen, so zerronnen

Die Freude sollte allerdings nicht lange währen. Denn Bürki hatte seine Firma just auf dem Höhepunkt des Internethypes an die Börse gebracht, doch schon bald drohte Ungemach. Ausgehend von Kurseinbrüchen in den USA wurde die absurd hohe Bewertung vieler Tech-Buden immer mehr Leuten klar – die Bubble barst. Wie gewonnen, so zerronnen, hiess das im Fall von Bürki: Die Aktie, die beim Börsengang bei 250 Franken gelegen hatte, sank bis 2002 auf einen Tiefstkurs von 13.60 Franken – aus seinen 60 waren einige wenige Millionen geworden. Swissquote rutschte in die roten Zahlen, viele schrieben die Firma als eines der vielen Opfer der geplatzten Internetblase bereits ab, Bürki musste 50 Leute entlassen, «es schmerzt heute noch, wenn ich daran denke, wie ich das den Leuten mitteilen musste».

Doch das Geschehen war im Nachhinein betrachtet eher Zeichen eines generell immer wieder an den Börsen stattfindenden Wechsels von Hype und Ernüchterung, aber keine Kritik am Businessmodell, das sich über diese Krisenzeit hinaus als beständig erwies. Und so rappelte sich das Unternehmen wieder auf, der Kurs begann nach und nach wieder zu steigen, und auch die Mitarbeiterzahl wuchs wieder. Nicht ohne weitere Malheurs allerdings. 2015 etwa, als die Nationalbank überraschend den Euro-Mindestkurs von 1.20 Franken aufhob. Die Bank wurde auf dem falschen Fuss erwischt – «wir glaubten leider den Aussagen der Nationalbank-Chefs, dass diese Grenze verteidigt werde», sagt Bürki heute. Swissquote musste eine Rückstellung von 25 Millionen Franken vornehmen und rutschte im ersten Halbjahr 2015  in die roten Zahlen. Mit dem Geld musste Swissquote die Minussaldi von vielen Kunden decken, die mit ihren Devisenspekulationen ebenso auf dem falschen Fuss erwischt worden waren. Auch technische Pannen – immer mal wieder konnten die Kunden auf der Plattform zeitweise nicht handeln – sorgten zwischendurch für negative Schlagzeilen. Analysten monierten zudem zuletzt, dass sich die Neugelddynamik im Geschäftsjahr 2023 verlangsamt habe.

Auch klassisches Banking

Insgesamt präsentiert sich Swissquote aber als echte Erfolgsgeschichte. Dies im Gegensatz zu vielen anderen, oft sehr vollmundigen Fintech-Playern, die mit dem Anspruch angetreten waren, als «Gamechanger» die Schweizer Finanzindustrie aufzumischen – um dann oft entweder unterzugehen oder sich von den Etablierten, denen sie doch an den Karren fahren wollten, aufkaufen zu lassen.

So ist es an der kleinen Gruppe wirklich starker Fintech-Unternehmen, für die etablierten Banken eine ernst zu nehmende Konkurrenz zu bleiben. Swissquote jedenfalls hat ambitionierte Ziele: «Unsere Ausrichtung geht immer mehr in Richtung Universalbank», sagt Bürki. Schon seit Längerem bietet Swissquote nebst dem Onlinetrading auch klassische Bankdienste wie Sparkonti oder Kredite an. Früh stieg Swissquote zudem ins Kryptobusiness ein.

Nun wurde ein wichtiger Quantensprung auf dem Weg zur Universalbank erreicht: Im Rahmen der jüngsten Jahresberichterstattung wurde bekannt gegeben, dass die nicht transaktionsbasierten Einnahmen erstmals höher als die transaktionsbasierten waren. Und noch eine bemerkenswerte Zahl gab es zu verkünden: Erstmals trugen ausländische Kunden mehr zum Nettoertrag bei als Schweizer. Die ausländische Kundschaft wird auch marketingmässig ins Visier genommen: So sponsert Swissquote im Fussball die Europa League und die Conference League der UEFA. 

Bislang werde Swissquote immer noch vor allem als Zweitbank wahrgenommen, so Bürki, das solle sich ändern. Das Angebot wird weiter verbreitert. Eine wichtige Zielgruppe sind die Jungen. Mit der 2021 lancierten App Yuh, einem Joint Venture mit Postfinance, hat die Bank ein erfolgreiches Tool für die Smartphone-affine Kundschaft lanciert. Die Schwelle von 200'000 Kunden wurde Anfang Jahr überschritten, allerdings war der Beitrag von Yuh am Vorsteuergewinn mit einem Minus von fünf Millionen weiter negativ.

Wie lange der bald 63-jährige Bürki weiter als CEO auch das operative Tagesgeschäft leiten will, verrät er nicht. 2019 hatte er angekündigt, noch maximal vier Jahre zu bleiben, dann 2023 aber im Nachgang der Herausforderungen der Corona-Zeit diese Aussage zurückgezogen und angegeben, er bleibe noch eine Weile. Firmeninsider gehen davon aus, dass er noch rund ein bis zwei Jahre bleiben wird, um dann in den Verwaltungsrat zu wechseln, wie es sein Mitgründer Paolo Buzzi bereits getan hat. Klar ist, dass er auch im Verwaltungsrat wohl weiter strategisch die grossen Linien vorgeben wird: «Mein Job macht mir immer noch viel Spass», sagt Marc Bürki.

Als mögliche Nachfolgekandidaten gäbe es zwei derzeitige Mitglieder der Geschäftsleitung, Marketingchef Jan De Schepper (48) und Finanzchef Yvan Cardenas (44). Bürki sagt dazu nur: «Schön wäre es, wenn mein Nachfolger von innen kommen könnte.» Beide Papabili sind schon lange bei der Firma – Cardenas seit 2010, De Schepper seit 2015 – und gelten als Garanten der Beständigkeit, die das Unternehmen in Sinne der quirligen Gründer weiterentwickeln könnten.

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