JOB-ABBAU BEI SWATCH? NICK HAYEK KRITISIERT MEDIENBERICHT

Swatch stellt sich gerne als verantwortungsvoll dar, baut laut NZZ aber Hunderte Stellen ab. Das sei eine Unterstellung, kontert CEO Nick Hayek.

Gewinn und Umsatz der Swatch-Gruppe sind stark eingebrochen, vor allem im Uhren- und Schmuckbereich. Im Halbjahresergebnis sprach Swatch dennoch von einem «Verzicht auf Entlassungen» – obwohl das Unternehmen laut NZZ tausend Vollzeitstellen abgebaut hat.

«Swatch baut diskret tausend Stellen ab»

Die Swatch-Gruppe stelle sich gerne als verantwortungsvolle Arbeitgeberin dar, bei der die Gewinne und die Entwicklung des Aktienkurses zweitrangig seien, schreibt die NZZ in ihrer Printausgabe. Nach den schwachen Quartalszahlen betonte Swatch, auf Entlassungen zu verzichten.

Die NZZ äussert nun Zweifel an dieser Aussage: Swatch habe tausend Vollzeitstellen abgebaut, etwa 800 davon seien für Temporärangestellte in der Produktion gewesen. Im Jahr 2014 habe es bei der Gruppe 2000 Vollzeitstellen mehr gegeben als Ende vergangenen Jahres. «Swatch baut diskret tausend Stellen ab», so das Fazit der NZZ.

NZZ spricht von «schleichendem Niedergang»

Die Zeitung spricht von einem «schleichenden Niedergang» – Konkurrenten von Swatch hätten in den letzten zehn Jahren Stellen geschaffen. So beschäftige etwa die Richemont-Gruppe 17 Prozent mehr Angestellte als noch vor zehn Jahren, Luxusgüter-Gruppen wie LVMH, Hermès oder Kering hätten gar Tausende Menschen eingestellt.

Nick Hayek widerspricht

Swatch-Chef Nick Hayek widerspricht der Darstellung der NZZ: Es gebe kein diskretes Abbau-Programm – es handle sich um ganz normale Schwankungen bei der Anzahl der Mitarbeitenden. «Natürlich ersetzen wir in bestimmten Bereichen Stellen, wenn jemand gekündigt hat, nicht sofort mit neuen Mitarbeitern», sagt Hayek auf Ajour.ch.

«Es ist eine Unterstellung und nicht sehr seriös, bei einem Konzern, der weltweit über 33'000 Mitarbeitende hat, 0,7 Prozent Veränderung im Personalbereich als ‹diskretes Abbauprogramm› zu bezeichnen», sagt Hayek. Mit dem Rückgang im ersten Halbjahr nehme die Nachfrage nach temporären Arbeitskräften bei Swatch ab, das sei normal, so der CEO.

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