Der CEO der SBB über Billettpreise und knappe Finanzen, schwierige Gespräche mit Brüssel und darüber, weshalb Zugtoiletten hochkomplex sind.
Bundesrat Albert Rösti stellte unlängst die Dotierung des Bahninfrastrukturfonds für die kommenden Jahre vor. Von 16,4 Milliarden Franken steht den Schweizer Bundesbahnen (SBB) rund die Hälfte zur Verfügung. Das meiste Geld benötigt die Staatsbahn für den Unterhalt. Dieser verschlingt so viel, dass weniger Finanzmittel für den nötigen Ausbau von Bahnhöfen und Kapazitäten bleiben. Das sorgt hierzulande für Kritik.
Fahrgäste beschweren sich über fehlende Züge und Laptop-Plätze, überfüllte Bahnhöfe, geschlossene WCs während der Fahrt und steigende Billettpreise. Eine starke Zuwanderung sorgt für volle Züge und belastet die alternde Infrastruktur. Damit die SBB ein Vorzeigebetrieb des öffentlichen Verkehrs bleiben, hat ihr Chef Vincent Ducrot einiges vor. Was konkret – darüber spricht er im Interview.
Es hat sich seither noch weiter akzentuiert. Wir brauchen immer noch sehr viel Geld für den Unterhalt, haben seitdem aber eine stabile Finanzierung für den Ausbau. Und zugleich haben wir ein Gesetz, das uns zum Substanzerhalt vor dem Ausbau der Bahninfrastruktur verpflichtet. Insgesamt haben wir viele Projekte, die immer noch in der Pipeline stecken, fast zu viele.
Wir haben immer noch einen grossen Rückstand beim Unterhalt, den wir aufholen müssen. Das ist wichtig, damit wir einen sicheren und pünktlichen Bahnbetrieb auch langfristig gewährleisten können. Mit dem vorgegebenen finanziellen Rahmen können die SBB eine sichere Infrastruktur bereitstellen.
Derzeit weisen wir einen Rückstand beim Unterhalt von 8 Milliarden Franken über mehrere Jahre aus. Das zeigt unser Netzzustandsbericht. Dieser Rückstand wächst weiter an, und das ist langfristig nicht gut.
Derzeit weisen wir einen Rückstand beim Unterhalt von 8 Milliarden Franken über mehrere Jahre aus.
Der vom Bund gesprochene Betrag ist das Resultat von Diskussionen. Wir verstehen, dass unser Gesamtbedarf in der aktuellen Finanzlage nicht gedeckt werden kann. Wir haben 500 Millionen Franken mehr beantragt und detailliert begründet und werden mit den uns zur Verfügung gestellten Mitteln auskommen müssen.
Der Unterhalt verläuft zyklisch, dem können wir uns nicht entziehen. Ausserdem wurde das Schweizer Bahnnetz in den letzten Jahren stetig ausgebaut, und das wird es auch in den nächsten Jahren. Jeder Franken, den wir in den Ausbau investieren, verursacht Folgekosten von 3 Prozent – und das Jahr für Jahr. Ein Infrastrukturprojekt von 1 Milliarde Franken kostet uns also jährlich 30 Millionen Franken im Substanzerhalt der neuen Bahnanlagen. Damit steigen die Kosten für den Unterhalt stetig an.
Über den Ausbau des Bahnnetzes entscheidet das Parlament. Die SBB äussern sich jeweils im Rahmen der Vernehmlassungen. Unsere Haltung ist, dass eine Diskussion über das Bahnangebot und nicht über die Infrastruktur geführt werden sollte.
In der Öffentlichkeit wird viel über neue Tunnels und grössere Bahnhöfe gesprochen. Stattdessen müsste zuerst die Frage gestellt werden, welches Bahnangebot künftig den Reisenden am meisten bringt. Aktuell wird das Angebotskonzept 2035 überarbeitet. Aber die Regionen fokussieren mehr auf neue Ausbauten. Die Politik muss auch die folgenden Fragen beantworten: Wollen wir eine Verlagerung von der Strasse auf die Schiene? Wollen wir den Mehrverkehr bewältigen können? Oder wollen wir schneller unterwegs sein?
Das ist eine politische Diskussion, und die wird im Rahmen der Botschaft 2026 geführt. Ich möchte mich heute nicht zu einzelnen Vorhaben äussern.
Der Léman Express ist erfolgreicher als erwartet. Deshalb haben wir Kapazitätsprobleme im Raum Genf. Das werden wir lösen, indem wir ab 2025 einen Regioexpress an allen Bahnhöfen halten lassen. Zwischen Genf und Annemasse wird die Kapazität mit sechs Zügen pro Stunde und Richtung erhöht. Künftig werden wir noch mehr doppelstöckige Fahrzeuge einsetzen.
Im Raum Basel, deshalb haben wir für diese Region neue Fahrzeuge beschafft, und die grenzüberschreitende S-Bahn wird stark ausgebaut. Auch im Raum Lausanne schaffen wir mehr Kapazitäten mit der Optimierung der S-Bahn-Linien ab Fahrplanwechsel. Zu Hauptverkehrszeiten gibt es vielerorts punktuell Stehplätze, aber nicht in dem Ausmass wie in Genf, Basel und Lausanne.
Das ist unsere grösste Baustelle. Wir haben zwar bereits mehr als 400 Millionen Franken verbaut, aber wir kommen weniger schnell voran, als ich möchte.
Wir haben das Projekt angepasst, weil der Bahnhof mehr Reisende aufnehmen muss als in der ursprünglichen Planung vorgesehen. Dass Projekte wie in Lausanne oder anderswo weit weniger schnell vorankommen, als wir möchten, hat viele Gründe.
Die Bewilligungsverfahren werden immer komplizierter. Oft braucht es auch viel mehr Zeit als in der Planung vorgesehen. Bei der Bahn müssen wir geduldig sein, ähnlich wie beim Ausbau der Stromversorgung. Auch brauchen wir viele gute Ingenieure, und die sind schwierig zu finden.
Die Bewilligungsverfahren werden immer komplizierter.
Das kann man nicht direkt vergleichen, weil der Regionalverkehr von den Kantonen und vom Bund bestellt und bezahlt wird.
Man müsste sich zum Beispiel überlegen, wie viele schlecht ausgelastete Haltestellen und Angebote in Zukunft vielleicht besser bedient werden könnten, auch ohne die Bahn. Das sind aber sehr langfristig ausgerichtete Fragen, also für in 15 bis 20 Jahren. Wir haben diese Diskussion kürzlich mit unserer Standortbestimmung angeregt. Mit verschiedenen Pilotprojekten möchten wir konkret herausfinden, wie wir die letzte Meile sinnvoll organisieren können. Dazu arbeiten wir mit der Post und diversen Industriepartnern zusammen, die etwa neue Busse entwickeln. Auch über die Grenzen hinweg pflegen wir Verbindungen. In Asien zum Beispiel haben wir gute Kontakte.
Wir lernen viel von anderen, eine solche Kontaktpflege gehört auch zu meiner Aufgabe.
Darum geht es nicht. Und als SBB möchten wir uns nicht selber loben. Aber es stimmt schon: Wir fahren im internationalen Vergleich sehr pünktlich. Das erwarten die Kundinnen und Kunden auch von uns. So gesehen können wir als Schweiz auf unsere Mobilitätssysteme stolz sein.
Es ist ein Wirtschaftsfaktor, ein gut funktionierendes Mobilitätssystem zu haben. Dieser würde gefährdet, wenn wir aufhören würden, zu investieren. Dann bekäme unser Land Probleme. Das sieht man in Deutschland, wo schon vor zwanzig Jahren zu wenig investiert wurde. Das bezahlt man dort heute teuer.
Die ÖV-Tarife sind abhängig von den Trassenpreisen, die der Bund festsetzt. Kostenwahrheit ist auch im Strassenverkehr ein Thema. Wenn man die Preise für den ÖV oder den Individualverkehr stark ändern würde, müssten der ÖV oder die Strasse plötzlich viel mehr Nutzerinnen und Nutzer bewältigen und würde kollabieren. Das System von heute ist ein Kompromiss und am Schluss ein politischer Entscheid. Natürlich gibt es die Befürworterinnen eines Gratis-ÖV. Andere wiederum sagen, dass die Preise erhöht werden sollen. Die Benutzung der Autobahn ist relativ günstig, für den ÖV zahlen wir einen akzeptablen Preis. Ich habe den Eindruck, dass die Politik versteht, dass das System kippen könnte, wenn man das in die falsche Richtung dreht. Das wollen wir vermeiden.
Nein. Die ÖV-Branche mit über 260 Transportunternehmen und Verbünden musste die Preise 2023 wegen gestiegener Kosten erhöhen. Notabene zum ersten Mal seit sieben Jahren. Diese Transportunternehmen des Regionalverkehrs können keinen Gewinn und keinen Verlust machen. Wenn die steigenden Kosten nicht vollständig von den Bestellern, also den Städten, Kantonen und dem Bund, getragen werden, müssen wir Preisanpassungen vornehmen. Grundsätzlich bin ich aber gegen Preiserhöhungen, die nicht absolut notwendig sind.
Im nächsten Jahr werden die Preise nicht erhöht. Und die Kundinnen und Kunden werden nicht doppelt zur Kasse gebeten. Sie bekommen für die ÖV-Tarife eine Leistung, die permanent zunimmt. Solange die Kantone und die Städte mehr Leistung bestellen, werden auch die Kosten steigen. Und diese müssen entweder durch mehr Steuergelder oder teurere Fahrpreise abgegolten werden. Die Mobilitätsbedürfnisse der Gesellschaft nehmen zu. Der ÖV wird stetig ausgebaut. Damit steigen in der Tendenz auch die Preise. Und mir ist es wichtig, dass auch wir als SBB immer effizienter werden.
Das hängt auch von der Menge der Verkehrsmittel auf der Strecke ab. Mehr Züge auf derselben Strecke verunmöglichen schnellere Fahrten. Es braucht im dichten Bahnverkehr Reserven, damit ein stabiler und pünktlicher Betrieb möglich ist. Wir können für mehr Kapazität nicht immer längere Züge einsetzen. Da sind wir im Fernverkehr mit 400 Meter langen Doppelstockzügen bereits im Maximum. Länger sind die Perrons in den Bahnhöfen nicht. Im Regionalverkehr sind die Perrons kürzer, zwischen 100 und 300 Meter. Welche Züge wo zum Einsatz kommen, folgt einem ausgeklügelten System. Die Perronlänge der angefahrenen Bahnhöfe bestimmt die Zuglänge.
Nur in wenigen älteren Zügen hat es nicht an allen Sitzplätzen Steckdosen. Wir kaufen nur Standardzüge und keine Spezialanfertigungen mehr.
Das sehe ich anders. Wir erfüllen die Kundenbedürfnisse für die Mehrheit der Reisenden mit der Inneneinrichtung unserer Züge. Nicht zufrieden bin ich beim Velotransport: Hier gibt es noch ungelöste Probleme. Die Entwicklung der letzten Jahre mit den vielen Elektrovelos war nicht absehbar, als wir die Züge vor vielen Jahren beschafft haben. Wir beschaffen Rollmaterial für eine Lebensdauer von 25 Jahren.
Wir sind laufend daran, die Züge anzupassen, aber auch das braucht Zeit. Ein Beispiel dafür, welchen Einfluss die rasante Entwicklung der Telekommunikation hat: Wir haben vor vielen Jahren begonnen, in Telefonkabinen in Zügen zu investieren. Dann kam das Mobiltelefon, und wir konnten die Kabinen wieder abmontieren. Heute haben wir unsere Züge für den Mobilfunk technisch aufgerüstet, um guten Empfang bieten zu können.
Eine gewisse Anzahl an Businessplätzen mit grossen Tischen bieten wir an. Den meisten Kundinnen und Kunden reicht ein Sitzplatz, darauf liegt unser Fokus. Ein Teil der Kundschaft will einen guten Handyempfang, ein Teil will auch mobil arbeiten können. Einige Züge wie den IC2000 haben wir bereits darauf umgerüstet. Aber insgesamt sind Züge ein Massentransportmittel und können nicht alle Bedürfnisse jedes einzelnen Kunden und jeder einzelnen Kundin befriedigen.
Züge sind ein Massentransportmittel und können nicht alle Bedürfnisse jeder einzelnen Kundin befriedigen.
Die BLS und die SOB haben viele ihrer Züge nach uns bestellt und besitzen daher auch modernere Züge. Zugbestellungen erfolgen in Zyklen. Wir bekommen nächstes Jahr eine neue Generation für den Regionalverkehr. Das wird einen Schub geben. Dann wird es heissen, wir hätten modernere Züge als die Privatbahnen.
Die Bahn ist mit einer Unmenge an technischen Herausforderungen konfrontiert. Das System ist fast zu komplex geworden. Immer mehr Elektronik und IT führen zu insgesamt mehr Störungen. Vor allem im Vergleich zu früher, als es keine Klimaanlagen und nur Plumpsklos gab.
Ja. Eine moderne Zugtoilette ist technisch hochkomplex. Da gibt es ständig Probleme zu lösen.
Absolut. Eine moderne Zugtoilette verfügt über einen Bioreaktor. Das ist eine kompakte, vollwertige Kläranlage an der Unterseite des Zuges, mit Bakterien, die leben müssen. Wenn diese sterben, dann stinkt es. Der Zug wird in der Nacht energiesparend abgestellt. Während dieser Zeit reicht die Luftzufuhr für die Bakterien nicht aus. Das müssen wir jetzt mit einer Anpassung der Software korrigieren.
Eine moderne Zugtoilette ist technisch hochkomplex. Da gibt es ständig Probleme zu lösen.
Auch bei einer Kaffeemaschine im Zug wird es richtig kompliziert. Die Maschine steht nie still am Ort, sondern wird ständig durchgeschüttelt, und Kaffeemaschinen sind darauf nicht ausgelegt. Kaffeemaschinen in einem Zug haben mehr Pannen, als wenn sie fix in einem Restaurant stehen. Ausserdem ist hier die Planung einer Reparatur aufwendiger, denn der Speisewagen ist ja unterwegs.
Ja.
Wir sind ein Service-public-Betrieb im Besitz der Eidgenossenschaft und Teil eines ganzen ÖV-Systems. Wenn man den Bahnbetrieb privatisieren würde, würden sich alle um die Strecken zwischen den grossen Städten reissen. Nur schon mittelgrosse Orte wie Thalwil oder die Gotthard-Bergstrecke würden niemanden mehr interessieren. In Frankreich etwa herrscht solche Konkurrenz. Aber zwischen St. Etienne und Lyon kann man nicht vernünftig reisen. Und das sind Millionenstädte. So, wie wir in der Schweiz mit unseren gut aufeinander abgestimmten ÖV-Systemen aufgestellt sind, kann eine Privatisierung der SBB nur tabu sein.
Wir kämpfen aber zum Beispiel regelmässig mit der Infrastruktur der Deutschen Bahn.
Wir arbeiten grenzüberschreitend mit allen zusammen. Wir kämpfen aber zum Beispiel regelmässig mit der Infrastruktur der Deutschen Bahn (DB). Das ist kein Fehler der DB, sie macht das Unmögliche möglich. Aber wegen der vielen Verspätungen fahren sehr viele Züge aus Deutschland beispielsweise nicht nach Zürich, Chur oder Interlaken, sondern müssen in Basel gewendet werden. Innerhalb der Schweiz lassen wir pünktlich Ersatzzüge verkehren.
Wir haben immer wieder Diskussionen mit Italien, weil dort die Priorität auf dem Regionalverkehr liegt und das Geld für den Ausbau des Fernverkehrs oft fehlt. Auf den Strecken Zürich–München oder Genf–Lyon würde ich mir eine bessere Situation wünschen; das diskutieren wir derzeit intensiv. Innerhalb der Schweiz arbeiten wir gut mit den anderen Bahnen zusammen, wir haben eine Kultur der Kooperation.
Das ist das, was unsere Bahnkollegen uns melden. Mehr sage ich nicht dazu, es ist Teil der Verhandlungen der Schweiz mit der EU.
Die Verhandlungen dazu laufen jetzt. Wir warten ab, was in Brüssel herauskommen wird und möchten nicht spekulieren. Für den Taktfahrplan soll es Schutzmassnahmen geben. Das ist die Verhandlungsbasis der Schweiz mit Brüssel. Das Verhandlungsmandat des Bundesrats entspricht der Position der SBB.
Das Verhandlungsmandat des Bundesrats entspricht der Position der SBB.
Wir glauben an den Güterverkehr und wollen wachsen. Deshalb haben wir die Anteile der Minderheitsaktionäre an SBB Cargo übernommen. SBB Cargo ist wieder eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der SBB. Der Güterverkehr der Zukunft muss automatisiert und digital sein. Wie im Personenverkehr müssen Güterwagen automatisch gekuppelt werden können und durch Strom- und Datenleitungen miteinander verbunden sein. Daran arbeiten wir, brauchen aber für den unrentablen Einzelwagenladungsverkehr die Unterstützung der öffentlichen Hand, für eine Übergangszeit.
Da sieht es vergleichsweise besser aus. Wir sind beim Gewinn knapp unter null. In gewissen Jahren machen wir einen kleinen Gewinn. Derzeit haben wir in Deutschland grosse Schwierigkeiten, effizient zu fahren.
Wer hätte Interesse am heutigen Geschäft, mit dem niemand in Europa gross Geld verdient? Die DB verlor damit in den vergangenen Jahren mehrere hundert Millionen Euro. Das Problem in der Schweiz sind die kurzen Distanzen und der heute unrentable Einzelwagenladungsverkehr. Und die Güterzüge teilen sich die Schienen mit den vielen Personenzügen. Wie gesagt: Automatisierung, Digitalisierung und eine grundlegende Transformation des Einzelwagenladungsverkehrs, unter anderem durch eine zeitlich limitierte Übergangsfinanzierung, werden das Güterverkehrsgeschäft auf eine neue Basis stellen. Die Alternative wären massiv mehr Güter auf der Strasse.
Sie können ja auch kein Ticket für ein Eishockeyspiel lösen, wenn Sie bereits im Stadion sitzen.
Am besten löst man das Ticket schon vor dem Einsteigen, damit es vor der Abfahrt sicher gültig ist. Der ÖV-Branche entgehen pro Jahr mehrere hundert Millionen Franken wegen Schwarzfahrens – das sind rund 3 Prozent unserer Verkehrserträge. Da können wir nicht systematisch ein Auge zudrücken. Sie können ja auch kein Ticket für ein Eishockeyspiel lösen, wenn Sie bereits im Stadion sitzen.
Nein, gar nicht. Vandalismus kommt immer wieder vor im Clubfussball, bei Länderspielen gibt es jedoch kaum Probleme. Für die Fussball-EM organisieren wir Extrazüge nach Köln und Frankfurt, wo die Gruppenspiele der Schweiz stattfinden. TGV Lyria, die gemeinsame Tochter der französischen Staatsbahnen und der SBB, ist Partnerin von Swiss Olympic und Swiss Paralympic, die olympischen Athletinnen und Athleten werden mit der Bahn nach Paris reisen. Für Fans aus der Schweiz gibt es täglich 17 Verbindungen nach Paris.
Das ist für uns keine grosse Konkurrenz. Die Strecken, auf denen viele Fernbusse verkehren, laufen auch bei uns sehr gut.
Nachtzüge sind die nachhaltige Alternative zum Flugzeug. Wir betreiben sie in Kooperation mit den ÖBB und weiteren Partnern, denen das Rollmaterial gehört. Vom Volumen her werden Nachtzüge aber immer ein Nischenmarkt bleiben. Denn ein Bett in einem Nachtzug verkaufen Sie einmal pro Nacht, und tagsüber steht der Zug auf einem Abstellgleis. Einen Sitzplatz in einem Tageszug verkaufen Sie bis zu viermal. Nur in einer kurzen Nachtpause von wenigen Stunden steht der Zug still.
Die Buchungen werden weniger kompliziert als heute. Nicht ganz so einfach wie für Flüge, weil es zu viele verschiedene Systeme in Europa und unterschiedliche Bahnphilosophien gibt. Aber der Verkauf der Bahnbilletts wird europaweit einfacher. Die Schnittstelle gibt es schon, die SBB ist massgeblich an der Entwicklung beteiligt.
Wir werden das sogar unterbieten. Bis 2030 werden wir vor allem die Heizungen in unseren Gebäuden ersetzen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Wir haben 3500 Gebäude, von denen ein Grossteil noch umzurüsten ist. Darüber hinaus gibt es noch viel CO2-Einsparpotenzial bei dieselbetriebenen Rangierloks. Erste Hybridloks und Loks mit Batterien haben wir bereits.
Nein. Wir liegen vor dem ursprünglichen Plan und haben mehr als 200 Nachhaltigkeitsprojekte am Laufen. Wir werden unsere Ziele übertreffen und voraussichtlich bereits 2040 aus eigenen Kräften klimaneutral sein.
2024-06-07T08:24:06Z dg43tfdfdgfd