AUCH EINE ONLINEBANK ZAHLT WENIGER AUS: ERSTE BANKEN ZAHLEN DIR WIEDER WENIGER ZINS FüRS ERSPARTE

Einige Schweizer Banken drehen wieder an der Zinsschraube. Und passen diese nach unten an. Es gibt jedoch einen Ausreisser.

Viele Menschen können wegen der gestiegenen Kosten immer weniger Geld sparen. Kommt hinzu, dass erste Schweizer Banken bereits wieder weniger Zinsen fürs Ersparte auf den Konten zahlen. Sie berufen sich auf die Schweizerische Nationalbank (SNB), die den Leitzins im März um 0,25 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent gesenkt hat.

Insgesamt ist die Verzinsung von Sparkonten für Erwachsene im Mai auf 0,79 Prozent gesunken. Im März lag diese bei 0,80 Prozent, wie ein Vergleich von Moneyland zeigt. Das sind schlechte Nachrichten für Sparer: Sinken die Zinsen, wächst das Vermögen auf dem Sparkonto langsamer – oder bei Nullzins gar nicht mehr. 

Die Bandbreite bleibt jedoch gross: Je nach Bank und Angebot bewegen sich die Zinsen zwischen 0,0 und 2,0 Prozent. «Es sind vor allem einzelne Regional- und Kantonalbanken, welche die Zinsen gesenkt haben», sagt Benjamin Manz (42), Geschäftsführer von Moneyland. Namen will er keine nennen.

Diese Banken haben Zinsen gesenkt

Blick weiss: Die Zinsen ab Mai gesenkt haben unter anderem folgende Banken: 

  • Appenzeller Kantonalbank (APPKB)
  • Berner Kantonalbank (BEKB)
  • Luzerner Kantonalbank (LUKB)
  • Neobank Neon
  • Nidwaldner Kantonalbank (NKB)
  • Obwaldner Kantonalbank (OKB)
  • Zuger Kantonalbank (Zuger KB)

Die APPKB hat die Zinsen für das Sparkonto von 1,0 auf 0,8 Prozent gesenkt. Kundinnen und Kunden der OKB erhalten aufs klassische Sparkonto neu 0,75 Prozent, auf das Vorsorgekonto gibt es 1,0 Prozent Zinsen. Gemäss Moneyland beträgt die durchschnittliche Verzinsung der 3a-Sparkonten aktuell 0,98 Prozent. 

Die LUKB zahlt neu 0,70 Prozent Zins – sowohl aufs Sparkonto als auch auf das Vorsorgekonto. Die BEKB zahlt mit 0,5 Prozent etwas weniger Zinsen. Bei der NKB gibt es auf das Basis-Angebot nach wie vor 0,5 Prozent Zins. Weniger gibt es für Kunden mit Sparen Plus – 1,0 statt 1,1 Prozent Zins. Am wenigsten Zinsen gibt es bei der Zuger KB: Die Kunden erhalten noch 0,4 Prozent Zinsen auf das Sparkonto – nach zuvor 0,5 Prozent. Beim Sparkonto plus gibt es dafür 1,0 Prozent Zins. 

Die Onlinebank Neon hat die Zinsen ebenfalls gesenkt – um 0,15 Prozent. Die Kunden erhalten auf ein Vermögen bis zu 25'000 Franken einen Zins von 0,75 Prozent. 

Nicht so die Neobank Yuh: Sie gewährt seit Oktober 1,0 Prozent Zins. Trotz kleinerer Marge habe man sich gegen eine Anpassung der Zinsen entschieden.

Ausnahme: Migros Bank

Komplett aus der Reihe tanzt die Migros Bank. Sie hat die Zinsen per 1. April nochmals erhöht. Neu gibt es auf das Freizügigkeitskonto 0,6 Prozent Zins – statt 0,4. Auf das gewöhnliche Sparkonto gibt es 0,75 Prozent Zins.  

Für die Zinssenkungen nennen die Banken immer denselben Grund: den Zinsschritt der SNB. Aber auch die Marktentwicklung sowie das Konkurrenzverhalten spielen beim Entscheid eine wichtige Rolle. «Die Banken erwarten, dass die meisten Kunden trotz Zinssenkung nicht die Bank wechseln oder das Geld wegtransferieren», so Manz. 

Die Mehrheit der Banken hat seit dem Zinsschritt der SNB noch nicht an der Zinsschraube gedreht. Wie beispielsweise die grossen Institute Raiffeisen, Postfinance und UBS. Dabei hat die UBS noch im Januar die Zinsen für das Vorsorgekonto 3a angehoben: von 0,8 auf 0,9 Prozent. Aber auch einige Kantonalbanken – wie die Zürcher Kantonalbank, beide Basel oder Graubünden – haben vorerst die Finger von Zinssenkungen gelassen. Die weitere Sparzinsentwicklung hängt zu einem grossen Teil vom SNB-Zinsentscheid am 20. Juni ab. 

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