Grosse Marken schlagen in ihren Onlineshops trotz starkem Franken bis zu 30 Prozent drauf. Der Preisüberwacher sieht wenig Handhabe.
Der Franken ist stark, im Ausland hergestellte Produkte sollten so erschwinglicher werden. Die Realität sei aber, dass Markenhersteller wie Lego, Adidas und Dyson die hohe Zahlungsbereitschaft in der Schweiz für die Profitmaximierung nutzen, berichtet die «Sonntagszeitung».
«Währungsgewinne werden von den Herstellern kaum je an die Konsumentinnen und Konsumenten weitergegeben», heisst es im Artikel. So seien die Preise online oft höher als in Euro oder Dollar. Auch 20 Minuten fragte: Wann profitieren Konsumenten endlich von der Frankenstärke?
Lego verlangt in der Schweiz bis zu 30 Prozent mehr
Als Beispiel dafür nennt der Autor Lego: Die dänische Firma vertreibe Sammelstücke oft exklusiv online und verlange für Lego-Sets bis zu 900 Franken. So bezahle die Kundschaft aus der Schweiz für das Set «Die Schöne und das Biest» 299 Franken, im deutschen Onlineshop koste es nur 279.99 Euro, in den USA 279.99 Dollar. Berücksichtige man die Währungskurse und Mehrwertsteuer, verlange Lego 20 Prozent mehr als in den USA und 30 Prozent mehr als in Deutschland.
Lego sagt dazu auf Anfrage der «SonntagsZeitung»: «Preisunterschiede entstehen durch verschiedene Faktoren wie variierende Marktbearbeitungskosten, Mehrwert- und Verkaufssteuern, Währungsschwankungen und unterschiedliche Marktbedingungen, die alle ausserhalb der Kontrolle der Lego-Gruppe liegen.»
Staubsauger bis zu 200 Franken teurer
Auch in der Modeindustrie gebe es Preisaufschläge, etwa bei Adidas und Nike. Und die Staubsauger von Dyson seien in der Schweiz bis zu 200 Franken teurer als in Deutschland. «Dyson überprüft seine Preisgestaltung regelmässig, und unsere Preisentscheidungen beruhen auf vielen verschiedenen Faktoren», sagt ein Sprecher zur «SonntagsZeitung».
Das sagt der Preisüberwacher dazu
Laut Preisüberwacher Stefan Meierhans sind die Preisaufschläge in der Schweiz aufgrund höherer Vermarktungs- und Logistikkosten bis zu einem gewissen Mass gerechtfertigt. Rechtlich sei die Handhabe gering, da die Unternehmen ihre Preise frei festlegen können. Im Elektronikfachhandel seien die Preisunterschiede geringer, weil es einen intensiven Wettbewerb gebe. So ist das iPhone in der Schweiz europaweit am günstigsten.
2025-06-09T11:50:30Z