GLOBUS-DEAL STOCKT WIEDER – KANTONALBANKEN DROHT MILLIONENVERLUST

Die Globus-Übernahme schien schon sicher. Doch jetzt will die thailändische Central Group weniger zahlen. Nun schaltet sich der Bund ein.

Der Kauf von Globus durch die thailändische Central Group schien seit Monaten als ausgemacht. Den Thailändern gehört bereits die Hälfte des Warenhauses, doch nun zögern sie die Komplettübernahme weiter hinaus.

Die Thailänder wollen weniger bezahlen. Deshalb ist der Deal plötzlich wieder in der Schwebe, wie die «Sonntagszeitung» unter Bezug auf Bankenkreise schreibt.

Das Problem

Die zu verkaufende Globus-Hälfte von der Pleite-Firma Signa um Ex-Milliardär René Benko ist laut dem Insolvenzverwalter um ein Drittel zu hoch bewertet.

Ende 2022 waren die Globus-Liegenschaften noch mit 1,324 Milliarden Euro bewertet, nun liegt der Wert laut Insolvenzverwalter nur noch bei 892 Millionen Euro. Ein Abschreiber von 431 Millionen Euro. Besonders prekär ist demnach die Lage in Zürich und Basel, wo die gesunkenen Immobilienwerte gerade noch die Hypotheken decken.

Für die Central Group lohnt es sich deshalb kaum, die restlichen Anteile zu übernehmen. Der Insolvenzverwalter von Signa will aber auch nicht zum Nulltarif verkaufen. Deshalb droht die Übernahme zu platzen, was zu einem Konkurs der Immobiliengesellschaften führen könnte.

Wer den Schaden hat

Leidtragende wären die Banken, denen die Signa-Anteile mittlerweile de facto gehören, darunter ein Dutzend Kantonalbanken in Zürich, Graubünden, Aargau und weiteren Kantonen. Ihnen drohen Abschreiber in Millionenhöhe.

Weil die Kantonalbanken mehrheitlich in Besitz der Kantone sind, wird die Rettung von Globus politisch. Helene Budliger Artieda, die Direktorin des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco), reiste eigens nach Thailand und sprach mit der schwerreichen Central-Besitzerfamilie Chirathivat. Sie spricht von einem aufschlussreichen Gespräch mit der Familie. Über den Inhalt machte sie aber keine Angaben.

2024-09-29T10:15:37Z dg43tfdfdgfd