Max Simonischek würde auch ohne Gage als Schauspieler arbeiten, trotzdem gibt Geld ihm ein Gefühl der Sicherheit.
Als kleiner Junge sass ich mit meinem Vater in einer Almwirtschaft in den Bergen. Er bot mir 50 Schilling, wenn ich bis zum Gipfel und zurück laufen würde. Also bin ich losgelaufen, war sicher eine halbe Stunde unterwegs und habe dann von meinem Vater das Geld bekommen. Später hat er mir gesagt, dass er schauen wollte, wie ehrgeizig ich sei.
Wie ich mich kenne, habe ich es eher in mein Sparschwein gesteckt als ausgegeben.
Während des Studiums war ich Statist bei der «Zauberflöte». Ich weiss aber nicht mehr, wie viel ich verdient habe. Wahrscheinlich weil es mir nicht so wichtig war. Wenn ich gearbeitet habe, dann weil es mir Spass gemacht hat. Das ist auch heute noch so.
Mein Beruf fühlt sich nicht wie Arbeit an. Er ist meine Leidenschaft und macht mir Freude, glücklicherweise bekomme ich dafür Geld. Wahrscheinlich würde ich es auch machen, natürlich in kleinerem Rahmen, wenn es dafür kein Geld gäbe.
Doch. Ich gehe sehr gerne ins Restaurant und auf Reisen. Dafür gebe ich viel Geld aus und würde an diesen beiden Posten auch nicht sparen.
Wenn ich viel Geld bezahle, aber dann die Leistung nicht stimmt. Wenn ich also den Eindruck habe, man habe mich über den Tisch gezogen.
Geld macht das Leben einfacher, beispielsweise wenn man Kinder hat und sich einen Babysitter leisten kann. Geld suggeriert einem auch Sicherheit. Trotzdem muss man bemüht sein, dem nicht einen zu grossen Stellenwert im Leben einzuräumen.
Das Verschwenderische in künstlerischen Berufen ist eher der Umgang mit den eigenen Ressourcen. Vielleicht färbt das ab und zu auf den Umgang mit Geld ab. Aber man sollte nicht pauschalisieren – ich bin ein gutes Gegenbeispiel.
2024-10-27T08:05:15Z