Wer seine Einkäufe im Ausland mit einer Kreditkarte bezahlt, muss aufpassen: Mit versteckten Gebühren und schlechten Wechselkursen kann es schnell teuer werden.
Zahlungen mit Kreditkarten generieren laut Swiss Payment Monitor fast 24 Prozent des Umsatzes im Schweizer Handel. Auch im Ausland ist das bargeldlose Zahlen beliebt, doch wer die Karten nutzt, sollte vorsichtig sein: Einige haben hohe Gebühren und schlechte Wechselkurse.
Telekom-Experte Ralf Beyeler von Moneyland beantwortet die wichtigsten Fragen dazu. Er bezieht sich dabei auf das Bezahlen von Einkäufen mit Kreditarten. «Bargeldbezüge im In- und Ausland sind mit den meisten Kreditkarten sehr teuer, davon ist abzuraten», sagt Beyeler.
Welche Gebühren berechnen die Kartenanbieter, wenn man in einer Fremdwährung bezahlt?
Die Anbieter verrechnen eine Fremdwährungsgebühr von typischerweise 1,2 bis 2,5 Prozent und wenden einen Wechselkurs an, bei dem je nach Anbieter eine unterschiedlich hohe Marge enthalten ist, wie Beyeler sagt.
Bezahlt man einen Aufschlag auf den Wechselkurs, wenn man zum Beispiel in Euro zahlt?
Ja, Erhebungen von Moneyland anhand von Stichproben für Euro-Transaktionen zeigen, dass es bei vielen Kreditkarten einen Aufpreis von 1,8 bis rund drei Prozent auf den Interbanken-Wechselkurs geben kann.
Wie hoch sind die Gebühren bei Bezahlungen in Fremdwährungen insgesamt?
Die Kundschaft muss die Fremdwährungs- und Wechselkursgebühren addieren. So ergeben sich bei vergleichsweise günstigen Kreditkarten Kosten von rund drei Prozent, bei teureren Karten von bis zu fast fünf Prozent. «Diese Aussage gilt für Transaktionen in Euro, je exotischer die Währung, desto höher können die Kosten sein», so Beyeler. Zudem sollte man prüfen, ob es günstigere Debitkarten gibt, etwa von Neobanken.
Wie transparent sind die Gebühren?
«Ein schlechter Wechselkurs ist für Konsumentinnen und Konsumenten nicht immer sofort ersichtlich, anders als die Fremdwährungsgebühr, die auf der Kreditkarten-Abrechnung ausgewiesen wird», sagt Beyeler.
Lohnt es sich, mehrere Kreditkarten zu haben?
Ja, das kann sich lohnen. Die Karten sollten von unterschiedlichen Anbietern und Herausgebern sein, zum Beispiel von Visa von Herausgeber X und Mastercard von Herausgeber Y. «Funktioniert eine Karte nicht, kann man so immer noch die andere verwenden», so Beyeler.
2025-05-20T18:54:07Z