KüNSTLICHE INTELLIGENZ SOLL ÄRZTE VON BüROKRATIE BEFREIEN

Saipient entlastet Mediziner von administrativen Tätigkeiten, etwa indem Patientengespräche automatisch zu Reports verarbeitet werden.

Die Geschäftsidee?

Ärztinnen und Ärzte verbringen bis zu 30 Prozent ihrer Arbeitszeit mit administrativen Aufgaben. Saipient hat mit «Isaac» eine Lösung entwickelt, die mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) die administrativen Tätigkeiten unterstützt, zum Beispiel bei Analysen der Patientenhistorie, beim Erstellen von Berichten und bei den Abrechnungen. Isaac kann die Zeit für administrative Aufgaben um bis zu 75 Prozent reduzieren, sodass Ärztinnen und Ärzte mehr Zeit für ihre Patientinnen und Patienten gewinnen.

Wie ist sie entstanden?

Die Idee geht auf den Arzt Robert Dahmen zurück, der die steigende Bürokratie im Gesundheitswesen aus erster Hand erlebt. Inspiriert durch seine Erfahrungen mit KI, entwickelte er die Vision eines digitalen Assistenten, der Verwaltungsaufgaben übernimmt und so Ärzte entlastet.

Warum der Name?

«Saipient» ist ein Kunstwort, das sich aus dem lateinischen Begriff sapiens (weise oder klug) und AI (Artificial Intelligence) zusammensetzt. Der Name steht für die Verbindung von menschlicher Expertise und KI, die das Unternehmen prägt.

Woher stammt das Startkapital?

Von den vier Gründern sowie vier Angel-Investoren aus dem Gesundheitswesen.

Womit erzielen Sie die Umsätze?

Saipient setzt auf ein Software-as-a-Service-Modell. Kunden zahlen eine monatliche Gebühr für Isaac, wobei sie aus verschiedenen Funktionspaketen wählen können.

Die Vision?

In der ersten Phase steht die Automatisierung administrativer Prozesse im Fokus. In Zukunft soll Isaac auch Diagnoseunterstützung bieten, etwa durch KI-gestützte Bildanalysen zur Erkennung von Hautkrebs via Smartphone-Kamera.

Was sagen Experten zu Robonnement?

Hier geht’s zur Meinung und hier zur Bewertung.

Die grosse Stärke?

Im Gesundheitswesen sind Vertrauen und Sicherheit essenziell. Saipient punktet mit einem erfahrenen Gründerteam, das Fachwissen aus Medizin, KI und Unternehmertum vereint.

Die grösste Herausforderung?

Der Softwaremarkt im Schweizer Gesundheitswesen ist stark fragmentiert. Viele Kliniken und Praxen setzen auf Patientenmanagementsysteme, die beschränkt weiterentwickelt werden. Dadurch fehlen häufig standardisierte und nutzerfreundliche Schnittstellen, um neue Lösungen wie unsere effizient zu integrieren.

Der bisher grösste Erfolg?

Ein Meilenstein war der Vertragsabschluss mit einer Westschweizer Spitalgruppe, die Isaac flächendeckend einsetzen wird. Noch wichtiger ist jedoch der tägliche Zeitgewinn von ein bis zwei Stunden pro Arzt.

Das Überraschendste bisher?

Obwohl KI im Gesundheitswesen noch in den Kinderschuhen steckt, sind Ärztinnen und Ärzte sofort von unserem Ansatz überzeugt, sobald sie den konkreten Nutzen in einer kurzen Demonstration erleben. Ihre Offenheit für Innovation – auch bei neuen Technologien – hat uns sehr positiv überrascht und bestätigt uns, mit Isaac ein wichtiges Thema zu adressieren.

Der nächste Schritt?

Neben dem weiteren Ausbau unserer Präsenz in der Schweiz setzen wir auf strategische Partnerschaften, um Isaac in Deutschland zu etablieren. Dafür führen wir bereits Gespräche mit verschiedenen Dienstleistern und planen den Markteintritt für die zweite Jahreshälfte 2025.

2025-06-17T06:44:37Z